Legasthenie - was ist das?

Der heute allgemein übliche Begriff Legasthenie trifft das Defizit der Kinder nicht wirklich. Legasthenie bedeutet wörtlich übersetzt, die Unfähigkeit, das Lesen zu lernen. In den meisten Fällen handelt es sich aber nicht um eine auf einem hirnphysiologischen Defizit basierende totale Unfähigkeit. Deshalb findet man häufig auch die Begriffe „Lese-Rechtschreibschwäche" oder „Lese-Rechtschreibstörung" (LRS). Es handelt sich in jedem Fall um eine Schwächung einer Teilleistung bei ansonsten altersgerechter Entwicklung.

 

Unterschiedliche Definitionen

In Literatur und Wissenschaft findet man unterschiedliche Definitionen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine international anerkannte Definition ausgegeben, die besagt, dass trotz ausreichender Beschulung und individuell festgestellter Intelligenz die Leistungen niedriger liegen als nach den getesteten Leistungen zu erwarten wäre. Demnach muss für das Vorliegen einer Legasthenie eine bestimmte definierte Abweichung von Altersgleichen festgestellt werden. Welche Störung genau vorliegt, wird nach der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation) anhand eines kinderpsychiatrischen Gutachtens festgestellt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat in ihrer Klassifizierung die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten folgendermaßen definiert:
„Das Hauptmerkmal dieser Störung ist eine umschriebene und eindeutige Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lese-Rechtschreibfertigkeiten." Nach der internationalen Klassifikation psychischer Störungen wird die umschriebene Lese-Rechtschreib-Störung als „umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten“ klassifiziert. (ICD 10 Dilling et al. 1994)

Unsere Kinder sind unsere Zukunft, richten wir uns danach aus.